"Zum auslösendens Ereignis wurde für Charles Wheatstone die Reflektion einer Kerzenflamme auf der
blankpolierten Scheibe einer Drehbank. Bei beidäugiger Betrachtung schien diese Spiegelung die
Scheibe wie eine gerade Linie zu durchdringen. Die Beobachtung war an sich nicht neu, wohl aber
die Folgerungen, die Sir Charles daraus ableitete.
Unter der Voraussetzung, daß ein dreidimensionales Objekt mittels der unterschiedlichen Perspektive
beider Netzhautbilder räumlich wahrgenommen wird, stellte er sich die Frage, was wohl geschähe, wenn
er anstelle eines realen Objekts nur zwei entsprechend perspektivisch verschiedene Abbildungen desselben
betrachtete. Zur Lösung dieses Problems konstruierte Sir Charles eine Spiegelapparatur, mit der er
solche, eigens dafür angefertigten Bilder betrachten konnte. Diese Konstruktion war das erste, von ihm
selbst so benannte Stereoskop."
Bahr, A.: Stereoskopie. Thales, Essen 1991, Seite 18
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Verwendung des Begriffes
Stereoskop
Der Name Stereoskop ist bereits in der 1812 herausgebrachten zweiten Auflage des Buches "Le conservateur
de la vae" des Pariser Optikers Jean Gabriel Auguste Chevallier
(1778 - 1848) verwendet
worden. In diesem
Buch beschreibt Chevallier mit der Bezeichnung Stereoskop einen Bildwerfer, mit welchem undurchsichtige
Gegenstände auf einem Bildschirm dargestellt werden.
Verwendung der Bezeichnung Stereoskop:
Chevallier, J. G. A.: Le conservateur de la vae. Chez l'auteur, Paris 1812, I.Partie (Band 1) Seite
291 / II. Partie (Band 2) Seite 494
Ansicht
(S. 291) /
Ansicht
(S. 494) bei Internet Archive
siehe auch:
Rohr, M. v.: Zur Erinnerung an die erste Veröffentlichung des Stereoskops vor 100 Jahren. In:
A. Berliner: Die Naturwissenschaften. Band 21, Springer, Berlin 1933, Seite 39 und 40
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