"Die Einteilung des Binokularsehens in Simultansehen, Fusion, Stereopsis geht
auf Worth zurück."
Lang, J.: Strabismus. Huber, Bern 2003, Seite 35
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"Das Binokularsehen wird nach Worth in 3 Grade geteilt:"
Krüger, K.-E., M. F. W. Tost, C. E. Ullrich: Physiologische und methodische Grundlagen der Pleoptik und
Orthoptik. Thieme, Leipzig 1982, Seite 58
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3 Grade des Binokularsehens nach Claud Worth [1869 - 1936] in:
Worth, C.: Das Schielen: Ätiologie, Pathologie und Therapie. aus dem Englischen von Eugen H.
Oppenheimer. Springer, Berlin 1905, Seite 4, 5
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"Binokularsehen: Oberbegriff für alle Arten von Simultansehen.
ANMERKUNG: Es werden unterschieden:
a) Binokularsehen ohne Fusion.
b) Binokularsehen mit Fusion (binokulares Einfachsehen).
c) Binokularsehen mit Stereopsis."
Deutsches Institut für Normung e.V. (Hrsg.): DIN-Taschenbuch 177. Augenoptik Normen.
Beuth, Berlin 2006, Seite 32
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DIN,
ursprünglich: Deutsche Industrienorm; jetzt: Zeichen des
Deutschen Institutes für Normung
"Simultansehen hat isoliert betrachtet keine besondere Qualität, es kann bei Ausfall der
Fusion allenfalls zu Doppelbildern führen."
Friedburg, D.: Heterophorie. In: B. Lachenmayr: Auge, Brille, Refraktion. Schober-Kurs: verstehen, lernen, anwenden.
Thieme, Stuttgart 2006, Seite 92
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Der bei DIN 5340-50 Punkt a) verwendete Begriff Binokularsehen ohne Fusion, der in der Augenheilkunde auch Simultansehen
genannt wird, bedeuted störende Doppelbilder in der Schnittmenge der Gesichtsfelder
beider Augen und zugleich, dass zu einem früheren Zeitpunkt die Funktion der Fusion
vorhanden war. Mit Hilfe augenärztlicher Therapiemaßnahmen hofft man deshalb, innerhalb einer begrenzten
Zeitspanne die Rückkehr der Fusion bewirken zu können. Erfüllt sich diese Hoffnung nicht, werden beim
Binokularsehen ohne Fusion dauerhaft störende Doppelbilder gesehen, was man in der Augenheilkunde als
Horror fusionis bezeichnet.
Wird - wenn beispielsweise beim Worth-Test statt vier nur drei oder nur zwei Lichter gesehen werden - bei einem Auge
Hemmung oder eine Exklusion diagnostiziert, kommt es in der Schnittmenge der Gesichtsfelder beider
Augen zur Einäugigkeit, wodurch in dieser Schnittmenge störendende Doppelbilder verschwinden,
wodurch aber zugleich auch der Verlust des Binokularsehens eintritt.
Tritt in den ersten Lebensjahren die dauerhafte Exklusion eines Auges auf, muss sie durch augenärztliche
Therapiemaßnahmen - z. B. durch die Okklusionstherapie - durchbrochen werden, weil sonst dieses Auge das Sehen
nicht erlernt und für den Rest des Lebens sehschwach oder sogar praktisch blind bleiben kann, was man in der
Augenheilkunde als Amblyopie bezeichnet.