Bei Mikrostrabismus besteht die Gefahr einer hochgradigen Amblyopie.
"Die Amblyopie des Mikrostrabismus zeigt ein unterschiedliches Ausmaß, abhängig vom
Fixationsverhalten und von der Anisometropie: In ausgeprägten Fällen liegt [einerseits] eine hochgradige Amblyopie
mit tiefem Zentralskotom, Anisometropie und exzentrischer Fixation vor. Häufig handelt es sich [aber andererseits]
um eine mittlere Amblyopie mit Visus von 0,5 bis 0,8, Isometropie und zentraler Fixation."
Lang, J.: Strabismus. Huber, Bern 2003, Seite 155
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Anmerkung:
Ist bei einem Auge mit einer Schielschwachsichtigkeit der Visus gleich oder schlechter als 0,1 spricht man in der
Augenheilkunde von einer hochgradigen Amblyopie oder von einer schweren Amblyopie.
In der bundesdeutschen Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) gilt der Visus 1,0 als
nicht beeinträchtigte Sehschärfe.
Sehschärfe 0,5 bis 0,8
"Der Mikrostrabismus, ein kosmetisch relativ unauffälliges Einwärtsschielen mit einem
Schielwinkel bis zu fünf Grad, der nicht selten unbemerkt bleibt, nimmt eine gewisse Sonderstellung ein: Die
geringfügig ausgeprägte Schielschwachsichtigkeit läßt immerhin noch eine Sehschärfe zwischen 50 und 80 Prozent
der Norm zu."
Sachsenweger, M.: Hilfe, mein Kind schielt!. Verlag Gesundheit, Berlin 1998, Seite 71
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Sehschärfe 0,1 oder schlechter
"Mikrostrabismus mit exzentrischer Fixation des abweichenden Auges.[:]
45% der Patienten mit Mikrostrabismus convergens haben
eine schwere Amblyopie, oft mit exzentrischer Fixation."
De Decker, W.: Mikrostrabismus und subnormales Binokularsehen. In:
H. Kaufmann (Hrsg.): Strabismus. Thieme, Stuttgart 2004, Seite 226
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